Vor euch steht ein etwa 8 Spannen kleiner Junge. Er mag um die 16 Götterläufe alt sein, doch genau kann man es nicht sagen. Seine weißgrauen Haare sind um die 15 Finger lang, glatt und fallen strähnig ins Gesicht, bis zu seinen Schultern. Seine Augen sind von einem blutrot, was besonders durch seine blasse Haut verstärkt wird. Wenn man genau hinsieht kann man sogar die einzelnen größeren Adern unter der Haut des Jungen sehen. Er trägt eine einfache Leinenhose in dunklem braun, viele Grasflecken und Risse, die notdürftig geflickt wurden, sind darauf zu sehen. Ein Gürtel hält die leicht zu große Hose fest und wenn es kalt ist stopft er den Stoff etwas in seine weichen ausgetretenen Stiefel. Am Gürtel hat er einige kleine Beutelchen befestigt, sowie einen Dolch, der in einer kaputten Lederscheide steckt. Ein Leinenhemd, auch in ausgewaschenem grünbraun und recht zerschlissen, trägt er als Oberteil. Immer bei sich, hat er einen an den Rändern zerrissenen und ausgeblichenen, verstaubten Mantel, die Kaputze tief herabgezogen und bemüht, dass man weder seine Haare noch seine Augen erkennen kann. Aber auch der Mantel und die weiten Sachen können nicht um den schmalen, ja dürren Körper des Jungen täuschen, er wirkt ausgehungert, die Wangenknochen sind gut zu erkennen und die Augen liegen tief, oft müde wirkend, im Gesicht. Doch ist die Haut, im Gesicht und an den Händen nicht wirklich wettergegerbt, verschmutzt zwar, aber nicht von Schwielen oder sonstigen übersäht, wie man es von einem Jungen erwarten würde, der schon viel geklettert ist, hart gearbeitet hat oder sonstiges in dieser Richtung getan hat.
Anvar ist ein Albino, dieser Umstand hat ihn schon in gefährliche Situationen gebracht hat, weil man die weißen Haare, die roten Augen und die blasse, fast durchscheinende Pergamenthaut für Dämonenzeichen hielt. Er hat ein eher ruhiges Wesen, manche mögen es mit Schüchternheit verwechseln, doch er spricht ebend nur wenig. Doch dadurch wirkt er nur noch sonderbarer. Er schämt sich sehr für seine körperliche "Missbildung", verspührt unglaubliche Unsicherheit, wenn man ihn musstert. Was dieses Kind schon wirklich alles durchmachen musste lässt sich nur daran erahnen, dass er immer erst sich umschaut,als würde man ihn verfolgen.
Was im Dorf über ihn bekannt ist:
Oft streunt er im Wald um das Dorf oder durch die Gassen, der Albinojunge scheint nirgendwo zu Hause zu sein und auch keine Freunde zu haben. Ab und an sieht man ihn an einer dunkleren Ecke auf dem Dorfplatz lungern, meidet er es doch auch auf vielbesuchte Veranstaltungen zu gehen. Wie er sein Lebenunterhalt erklaut, kann man nur raten, doch wirkt Anvar oft so, als würde er bald in Borons Reich wandern.
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